Viele Menschen träumen davon sich den Wunsch vom Eigenheim zu erfüllen, haben auf Anhieb allerdings nicht genügend Geld zur Verfügung. Ist eine größere Summe Eigenkapital bereits vorhanden, kann eine Baufinanzierung eine gute Möglichkeit zur Finanzierung der Wunsch-Immobilie sein. Doch was tun, wenn kaum oder kein Eigenkapital verfügbar ist? Hier kann der Bausparvertrag eine gute Lösung bieten. In diesem Finanzprodukt wird zunächst Guthaben angespart, bevor das Darlehen ausgezahlt wird. Der erste Teil des Bausparvertrages, die Zeit des Sparens, nennt sich Ansparphase.
Welchen Zweck erfüllt die Ansparphase?
Ein Bausparvertrag ist ein Kombiprodukt aus Sparen und Tilgen: Zunächst wird ein bestimmtes Guthaben angespart, anschließend erhält der Bausparer das gewährte Darlehen. Die Summe aus Guthaben und Darlehen wird Bausparsumme genannt und als Gesamtbetrag im Vertrag festgehalten. Je nach Vertrag unterscheidet sich das Verhältnis der beiden Teile zueinander, häufig werden aber auch 50:50 Aufteilungen vereinbart.Das Bausparprinzip ermöglicht es Kunden innerhalb eines Finanzprodukts sowohl Eigenkapital aufzubauen, als auch eine Finanzierung für Bauvorhaben zu erhalten. Dieses Komplettpaket macht es Menschen jeder Einkommensklasse möglich Wohnräume zu finanzieren.
Wie funktioniert die Ansparphase?
Gleich nach Vertragsabschluss beginnt die Bausparvertrag Ansparphase. Der Kunde zahlt dabei monatlich eine im Vertrag festgesetzte Summe auf das Bausparkonto ein. Im Grunde funktioniert dieses zu Anfang wie ein Sparkonto. Die regelmäßigen Einzahlungen werden verzinst und ebenfalls auf dem Konto gutgeschrieben. Der entscheidende Unterschied ist: Von einem Bausparkonto kann man kein Geld abheben. Das eingezahlte Guthaben bleibt unangetastet bis der Bausparvertrag zuteilungsreif ist und gegebenenfalls das Darlehen ausgezahlt wird. Ausgenommen von diesem Auszahlungsstop ist die Kündigung des Bausparvertrags.
Laufzeit und Monatsrate
Um das Bauspardarlehen zu erhalten, muss ein Mindestguthaben erreicht werden. Dieses unterscheidet sich je nach Tarif und Bausparsumme und wird im Vertrag festgehalten. Ziel der Ansparphase ist es, durch die regelmäßigen Einzahlungen dieses Mindestsparguthaben zu erreichen. Im Vertrag wird zunächst eine monatliche Rate festgehalten, die aber jederzeit flexibel angepasst werden kann. Daher gibt es auch keine festgelegte Bausparvertrag Laufzeit. Denn je nachdem wie hoch die Raten sind und welche Extrabeträge hinzukommen, verringert oder verlängert sich der Zeitraum, bis das benötigte Guthaben angespart ist.
Bausparen: besonders flexibel Sparen
Die Höhe der monatlichen Einzahlungen wird in der Regel direkt bei Vertragsabschluss festgelegt. Kunden müssen sich aber nicht über die gesamte Ansparphase an diese halten, da die Monatsrate auf Wunsch jederzeit angepasst werden kann. Wer beispielsweise dank einer Gehaltserhöhung plötzlich mehr verdient, kann die Rate dementsprechend erhöhen. Ähnlich verhält es sich mit finanziellen Engpässen: Der Kunde kann die Rate auf ein Minimum reduzieren oder hat ebenso die Möglichkeit den Bausparvertrag ruhen zu lassen. Das bedeutet, dass erstmal keine Zahlungen mehr auf dem Anlagekonto eingehen.
Sonderzahlungen auf das Bausparguthaben sind ebenfalls möglich. Manche Bausparverträge deckeln Sonderzahlungen auf eine bestimmte Höchstsumme, beispielsweise 1500 Euro jährlich. Das kann aber von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich sein. Es empfiehlt sich daher noch vor Vertragsabschluss die geltenden Sonderrechte und Einzahlungsregelungen konkret zu erfragen.
Guthabenzinsen stocken Konto auf
In der Ansparphase wird das eingezahlte Guthaben auf dem Bausparkonto verzinst. Die Zinsenerträge werden dem Guthabenkonto zugerechnet und füllen so das Mindestsparguthaben mit auf. Wie hoch diese ausfallen, hängt üblicherweise von der aktuellen Marktlage ab. Der Zinssatz, der bei Vertragsabschluss besteht, wird über die gesamte Laufzeit festgeschrieben und kann im Nachhinein nicht mehr angepasst werden, egal wie die Zinsentwicklung zukünftig verläuft. Wichtig ist, dass jedes Jahr ein Freistellungsauftrag bei der Bausparkasse eingereicht wird. Dieser verhindert, dass der erwirtschaftete Zinsertrag versteuert werden muss. Jede Person kann jährlich 801 Euro an Zinsen steuerfrei beziehen.
Je nach Ziel werden Bausparverträge üblicherweise entweder mit hohen Guthabenzinsen oder mit niedrigen Darlehenszinsen angeboten. Wer den Bausparvertrag zum Sparen nutzen möchte, sollte sich für die höhere Guthabenverzinsung entscheiden. Möchten Kunden mit ihrem Bausparvertrag ein möglichst günstiges Darlehen erhalten, enthält der Vertrag in der Regel niedrige Guthabenzinsen, dafür aber auch niedrige Darlehenszinsen. Das bedeutet: Der Kunde erhält nur niedrige Zinsen auf seine Sparanlage, kann dafür aber das Darlehen günstig tilgen, da die Zinsen auf das Darlehen ebenso niedrig sind.
Bausparguthaben
Das Bausparguthaben kann nicht nur durch die monatlichen Einzahlungen aufgefüllt werden, es gibt auch noch weitere Beträge, die in der Ansparphase mit in die Summe einfließen können. Das Sparguthaben kann sich aus den Beträgen folgender Posten zusammensetzen:
- Monatliche Rate
- Jährliche Sonderzahlungen
- Zinserträge für das bereits vorhandene Sparguthaben
- Gutschriften von staatlichen Förderungen, wie Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulage
- Vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers
Abschlussgebühr Bausparvertrag
In der Regel fällt beim Bausparen eine Abschlussgebühr an. Zwar gibt es auch Bausparverträge ohne Abschlussgebühr, die meisten Bausparkassen verzichten jedoch nicht darauf. Die Bausparvertrag Abschlussgebühr ergibt sich prozentual aus der Bausparsumme. Durchschnittlich liegt diese bei 1% der Bausparsumme. Sie wird meist gleich zu Anfang mit den ersten gezahlten Raten verrechnet, sodass Bausparer im Grunde genommen erst die Abschlussgebühr bezahlen und anschließend mit dem Guthabenaufbau beginnen.
Bausparen: Sicherheit beim Sparen
Nach der Finanzkrise und einigen Bankenpleiten fragen sich die Menschen bei jeder Anlageform wie sicher das eigene Geld eigentlich ist. Bausparen gilt grundsätzlich als sicheres Anlageprodukt. Bausparkassen müssen in Deutschland die Einlagen ihrer Kunden ebenso absichern wie andere Banken auch. Sie alle unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung und sind meistens auch noch zusätzlich freiwillig an weiteren Einlagensicherungsfonds beteiligt. Das Guthaben sollte also auch im Falle eines Bankrotts der Bausparkasse gesichert sein.
Ansparphase
In der Ansparphase wird Guthaben als Eigenkapital für ein Baudarlehen angespart.
Zuteilungsphase
Die Zuteilung bestimmt den Zeitpunkt, wann das Bauspardarlehen ausbezahlt wird.
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Darlehensphase
In der Darlehensphase wird das aufgenommene Bauspardarlehen zurückgezahlt.
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